Hallo ihr Lieben,
ich meld mich jetzt auch endlich mal wieder. Ich fang einfach mal an zu erzählen, was so die letzte Woche passiert ist: Am Freitag, dem letzten Tag des Sprachkurses, haben wir zunächst ein „desayuno a la canasta“, also ein Frühstücksbuffet gemacht. Dabei musste jeder irgendetwas zu essen mitbringen. Vor dem Essen haben wir dann noch die Zertifikate für den Sprachkurs überreicht gekriegt. Der Sprachkurs war sehr nützlich, auch wenn ich ihn inhaltlich nicht so gut aufgebaut gefunden habe. Aber ich habe letztlich sehr viel gelernt und gehe mit einer fundierten Grundlage ins Projekt. Ich kann jetzt immerhin schon die wichtigsten Zeiten bilden und anwenden und hab auch schon einen Grundwortschatz. Nichts destotrotz werde ich hier Baradero auf jeden Fall noch weiter Spanisch Unterricht nehmen, allein schon weil unsere Kinder auch nicht immer grammatikalisch korrekt sprechen. Ich hoffe auf diese Weise noch „richtiges“ Spanisch zu lernen und nicht nur den örtlichen Dialekt. Der ist zwar auch schön, aber doch ganz schön anders als das „Hochspanisch“.
Naja auf jeden Fall haben wir an unserem letzten gemeinsamen Abend nochmal Asado (also gegrilltes Fleisch) gegessen. Das war auch sehr schön, da wir die Tische dekoriert hatten und endlich mal alle zusammen gegessen haben. Am nächsten Tag sind dann alle nach und nach zu ihren Projekten aufgebrochen. Zu erwähnen ist dabei eigentlich nur, dass es an beiden Tagen gefühlte 30° hatte. Dafür dass es hier grade tiefster Winter ist gar nicht so schlecht. Sascha und ich sind so 16.20 von unserer Unterkunft aufgebrochen und waren um 19.50 am Busbahnhof in Baradero. Dabei sind wir aber erst um 17.40 in B.A. losgefahren, d.h. wir haben es wirklich nicht weit zur Großstadt. Das Problem war nur, dass wir nicht abgeholt wurden. Letztlich sind wir dann einfach mit dem Taxi zum Hogar German Frers, unserer Einsatzstelle, gefahren. Dort kam dann nach einigem Herumfragen auch Martín, ein Sportlehrer, und hat uns in Empfang genommen.
Wir wohnen jetzt direkt in unserem Projekt in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern und einer Küche/Esszimmer/Wohnzimmer und natürlich ein Bad. Die ganze Wohnung ist noch sehr spärlich eingerichtet, aber immerhin haben wir unseren eigenen Internetanschluss. Ich versuch auch gleich nochmal Bilder hochzuladen. In dieser Wohnung werden wir aber nur zwei oder drei Monate wohnen, bevor wir in eine andere Wohnung auf dem Gelände umziehen. Aber ob das auch tatsächlich so kommen wird, werden wir noch sehen, immerhin sind wir hier in Argentinien.
Unsere Arbeit ist, soweit ich das nach drei Arbeitstagen sagen kann, sehr chillig. Wir müssen täglich von 12.30 bis 18 Uhr arbeiten. Unsere Hauptaufgabe bisher ist einfach nur mit den Kids zu spielen. Die Kinder kommen immer so um 12.30 Uhr an und haben dann erst einmal ca. eine Stunde Freizeit, bis die Kinder gegessen haben, die in der Schule nichts bekommen. Danach gibt es Nachtisch für alle und anschließend „apoyo escolar“, also Nachhilfe, bzw. Hausaufgabenhilfe. Die ist aber nicht sehr effektiv, da Kinder entweder nichts aufhaben oder die Hausaufgaben nicht machen wollen. Vereinzelt kann man zwar dann etwas helfen, aber, auch wegen der Sprache, nur sehr begrenzt. Ansonsten wird während dieser Zeit viel gemalt und gebastelt. Danach gibt es dann wieder etwas Freizeit, bis das tägliche Programm anfängt. Das ist entweder Fußball spielen mit Martín (ich glaube 2x die Woche) oder Kochen mit Cecilia, unserer Köchin, oder Malen und Zeichen mit einer Lehrerin aus der Stadt oder so etwas Ähnliches. Auf jeden Fall dauert das dann ein bis zwei Stunden und wir müssen dabei entweder mithelfen oder davor und danach mit den Kindern spielen bis es um ca. 17.15 Abendessen gibt. Nach dem Essen gehen die Kinder dann auch schon wieder nach Hause.
Es ist also insgesamt bisher noch nicht zu stressig, auch wenn die Kinder aus wirklich armen oder zumindest sehr problematischen Verhältnissen kommen. Aber letztlich ist es nicht so viel anders als die Jungschar, die ich längere Zeit gemacht habe, halt nur jeden Tag.
Die Betreuung der Kinder hier ist aber sehr gut, vor allem da wir auch viel Personal haben. Da ist zum einen Claudia, die wie wir im Projekt wohnt und das meiste organisiert und auf die Kinder aufpasst. Und es gibt noch Andrea, die auch jeden Tag kommt und die Kinder mit betreut. Dann gibt es noch Simón den Hausmeister und Luli die Putzfrau und Wäscherin. Außerdem wie schon gesagt Cecilia, die jeden Tag das Essen macht. Und an drei Tagen die Wochen kommt Rubén vorbei, der eigentliche Chef des Hogars. Wenn man bedenkt, dass im Augenblick maximal 14 Kinder kommen, ist das mit Sascha und mir zusammen schon eine ganz gute Quote. Zumal auch lang nicht immer alle Kinder kommen und heute zum Beispiel nur neun Kinder gekommen sind. Außerdem gibt es noch Nathalia und eine weitere Andrea, die Psychopädagogen (bei uns wohl Sozialarbeiter) der Stadt sind, die eng mit dem Team zusammen arbeiten und auch schon mal den ganzen Nachmittag da bleiben. Wir sind also in ein sehr gut funktionierendes Team eingebunden.
Das war jetzt schon wieder sehr viel Text, aber ich könnte auch noch viel mehr schreiben. Aber ich glaube ich hebe mir das lieber für nächste Mal auf.
Liebe Grüße
Lukas
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