Freitag, 5. März 2010

Ausflug zur Agroexpo

Gestern haben wir mit unseren Kids recht spontan einen Ausflug zu einer Agra Messe hier in der Gegend gemacht. Die Kinder waren natürlich alle super happy, dass wir eine "Reise" machten. Glücklicherweise hatte wir noch T-Shirts vom Hogar, sodass wir (fast)alle im Einheitslook losgehen konnten.
Die 30 Kilometer lange Fahrt, war dann auch schon ein Erlebnis, weil wir nur einen (großen) Kleinbus hatte. Und das für 21 Kinder mit 6 Betreuern. Aber letztlich sind wir gut angekommen. Die Messe war dann wirklich sehr groß und dem Thema entsprechend mitten im campo (nein nicht in der Pampa ;)).

Es gab auf der Messe wirklich alle Arten von Austeller. So waren zum Beispiel alle größeren Autofirmen, eine menge Banken, Mobilfunk Anbieter, Reiseunternehmen, und natürlich auch einige Agrar Unternehmen vetreten. Was für unsere Kids aber wirklich toll war, waren die ganzen Geschenke. So konnte sich am jeder drei Mützen eine Menge Yerba (Tee für den Mate)und einen Strohhut mitnehmen. Da war die Freunde natürlich riesig. Und da wir auch genug zu Trinken dabei hatten und es auch genügend Toiletten gab, war der Ausflug auch organisatorisch ein voller Erfolg.


Soweit ein kurzer Bericht über den gestrigen Ausflug.

Liebe Grüße

Lukas

Mittwoch, 10. Februar 2010

Das Schulsystem

Hier mal eine kurze Zusammenfassung über das Argentinische Schulsystem, die ich für meinen Zwischenbericht geschrieben habe. So habt ihr einfach mal ein paar mehr Hintergrund Informationen:

Es gibt sechs Jahre Primaria (Grundschule) und sechs jahre Secundaria (weiterführende Schule). Dabei gibt es auch verschiedene Typen von Secundarias, ganz ähnlich wie bei uns. Der Unterrichtsinhalt unterscheidet sich grundsätzlich nicht so sehr von dem Deutschen, nur dass einige wirklich exotische Fächer gibt. So gibt es zu Beispiel ein Fach „Visuelle Wahrnehmung“ was eine Mischung aus Biologie und Design ist. Und natürlich gibt es hier auch den in ärmeren Ländern üblichen Qualitätsunterschied zwischen Privat- und Öffentlichenschulen.

Soweit klingt das ja noch ganz normal, aber das außergewöhnliche ist das „in die nächste Klasse Versetzt werden“. Es gibt hier am Ende jedes Schuljahres Prüfungen in jedem Fach. Diese besteht man mit einer 7 (die Skala ist von 1 bis 10 wobei 10 das Beste ist). Es ist also im Vergleich zu Deutschland schwerer zu bestehen. Um versetzt zu werden darf man maximal zwei Fächer nicht bestehen, wobei dafür soweit ich weiß wirklich alle Fächer zählen. Aber für jedes Fach, das man nicht besteht, bekommt man eine zweite Chance am Ende der Ferien. Und wenn man dort alle bis auf zwei besteht wird man auch versetzt. Aber die nicht bestandenen Fächer müssen im Laufe des Jahres noch nachgeholt werden. Das krasse ist, dass man im letzten Jahr alle Fächer beliebig oft wiederholen kann. Aber solang man nicht alle bestanden hat, kann man sich auf keiner staatlichen Uni einschreiben. Es gibt also viele die auch nach ein paar Jahren ihren Schulabschluss noch nicht in der Tasche haben obwohl sie schon lange mit der Schule fertig sind. Diese können dann nur auf Privaten Universitäten studieren, was das Ganze zu einem sehr ungerechten System macht.

Das Problem, das wir ganz konkret haben ist, dass die Kinder versetzt werden obwohl sie gar nicht die Leistung dazu bringen. So kommt es halt durchaus vor, dass 4. und 5. Klässler nicht lesen und schreiben können. Das kommt daher, dass die Lehrer(innen) keine Lust mehr auf die Schüler haben oder die Schüler auch einfach schon zu alt werden. Ein zwölf Jähriger passt halt nicht mehr in eine zweite Klasse. Aber dementsprechend sind sie dort dann überfordert und verlieren sehr schnell die Lust am Lernen. Und da diese „schlechten“ Schüler meist eh aus armen Verhältnissen kommen, passiert es leider oft, dass sie die Schule ganz abbrechen und sich so den Ausweg aus der Armut verbauen.

Montag, 8. Februar 2010

Urlaub

Hallo ihr alle,
es tut mir schrecklich leid, dass ich mich nicht früher schon mal bei euch gemeldet habe, aber irgendwie hat mir die Motivation gefehlt. Aber jetzt, da ich von einigen zu hören gekriegt habe, dass sie immer noch regelmäßig auf den Blog schauen, werde ich versuchen mal wieder etwas mehr zu schreiben.
Das letzte was ich geschrieben habe, war ja der Weinachtsgruß. Meine Weihnachten waren leider nicht so schön, da ich Heiligabend komplett am Flughafen verbacht habe. Aber mein Bruder ist gut angekommen und wir haben auch sonst alles gut geschafft. Der Urlaub war sehr schön, vor allem da wir uns keinen Stress gemacht haben. Dementsprechend haben wir uns auch immer mehrere Tage an jeder Station gegönnt haben. Als erstes waren wir an den Iguazu Wasserfällen, die wirklich Eindrucksvoll sind. Das ganze ist zwar auch ne riesen Geldmacherei, von wegen Eintritt und so, aber man sollte sie sich trotzdem nicht entgehen lassen. Danach sind wir dann Nach Asunción, der Hauptstadt von Paraguay gefahren und haben dort einen Freund von David besucht und Silvester gefeiert. Dabei haben wir es sogar bis in eine Zeitung gebracht :).

Da Asunción aber sonst nicht so viel zu bieten hat, war der Aufenthalt der sehr gemütlich und ich konnte mir sogar Avatar anschauen. Der Film war sein Geld auf jeden Fall wert. Danach wollten wir eigentlich nach Rosario fahren, haben aber keine Tickets mehr gekriegt. Deswegen sind wir direkt nach Baradero gefahren und haben es uns wieder mal gut gehen lassen. Erwähnenswert ist dabei noch, dass unser Asado buchstäblich ins Wasser gefallen ist und da auch noch der Strom ausgefallen ist gabs dann Ofenasado im Taschenlampenlicht. Das war auch mal eine Erfahrung.
Danach sind wir weiter nach Buenos Aires ein bisschen Sightseeing machen. Auch diese Zeit haben wir sehr angenehm zusammen verbracht. Und schon waren die zwei Wochen rum.
Insgesamt habe wir eine sehr schöne Zeit verbracht und ich hab ja nochmal zwei Wochen Urlaub vor mir.

Soweit mal ein erster Bericht über den doch schon etwas zurückliegenden Urlaub. Ein nächster folgt die nächsten Tage, da ich eh den nächsten Zwischenbericht schreiben muss und es auch viel zu erzählen gibt.

Liebe Grüße

Lukas